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Wudang Tai Chi Chuan

oder auch
Practical Tai Chi Chuan nach Dan Docherty

Die Bezeichnung Wudang Tai Chi Chuan wird für zwei sehr unterschiedliche Stile der chinesischen Taijiquan Kampfkünste verwendet.

Einerseits wird damit der Stil bezeichnet, der aus den daoistischen Klöstern der Wudang-Berge stammen soll und heute von dort lebenden Mönchen aus verbreitet wird.

Andererseits bezeichnet es einen Stil, der von Cheng Tin-Hung entwickelt wurde. Dieser Stil wurde von Dan Docherty nach Europa gebracht und verbreitet, auch unter der Bezeichnung Practical Tai Chi Chuan.

Der Name entstand, weil verschiedene chinesische Kampfsportjournalisten die Anwendung dieser Kampfsportart als sehr realistisch und wirksam empfanden und deshalb so bezeichneten.

Diesen Stil betreiben wir.
Er besteht aus fünf Bestandteilen:

-Handformen:

Die Handformen, eine Choreografie von ineinander fließenden Bewegungen, die sehr entspannend wirken und die Körper und Geist durch Dehnungen, Drehungen, sowie Koordination und Konzentration beanspruchen.

-Waffenformen:

Die Waffenformen, es gibt eine Speer-, eine Säbel-, und eine Schwertform, stellen ebenfalls jeweils eine Choreografie dar, die im Gegensatz zu den Handformen allerdings nicht nur entspannend wirken ,sondern darüber hinaus auch Ansprüche an die Kraft und die Ausdauer des Übenden stellen.

-Selbstverteidigung / San Shou:

Allen Elementen aller Formen liegen praktische Selbstverteidigungstechniken zugrunde. Diese werden unterrichtet im San Shou, die zum größten Teil in Partnerübungen trainiert werden.

-Pushing Hands / Tui Shou:

Unterstützend dazu wird das Tui Shou, oder auch Pushing Hands erlernt. Es wird in der Regel in Partnerübungen trainiert, um für die Selbstverteidigung notwendige Grundlagen zu entwickeln, wie z.B.: Standfestigkeit, Sensitivität, Balance, Gleichgewicht, Bein- und Fußarbeit, Richtungsempfinden, zeitliche und körperliche Koordination sowie Erkennen und Stören des gegnerischen Schwerpunktes.

-Innere Stärke / Nei Gong:

Und (meist) zuletzt werden Übungen zum Nei Gong, der inneren Stärke, trainiert. Sowohl die innere Kraft als auch die Kondition wird durch ständiges Üben gefördert, zugleich wird auch ein ruhiger Geist entwickelt. Die Innere Stärke reguliert unter anderem die Atmung und verbessert den Blutkreislauf.

Alle Elemente werden zunächst einzeln trainiert, um dann im Laufe der Zeit immer weiter zu einer sehr harmonischen und dennoch effektiven Kampfkunst zusammengefügt zu werden.
Dabei kann jeder frei entscheiden, ob er eher dem entspannenden, der eigenen Gesundheit förderlichen Weg folgt, oder eher den praktischen, Anwendungsorientierten Weg gehen will.

Ich benutze hier die Formulierung „eher“, denn man kann das eine nicht gänzlich ohne das andere erlernen. Worauf man seinen Schwerpunkt legt, entscheidet dann jeder für sich selbst.

Deshalb einen Satz, den Dan bei einem Seminar zu mir sagte und der für mich zu einer Art „Schlüsselwort“ für das Training wurde, zum Abschluss:
Du kannst die Form nicht richtig laufen, wenn Du die Anwendungen dahinter nicht verstehst.

Informationen zu Trainingszeiten und Trainingsort hier.

Norbert Hupperich

Trainer

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