In unserer Trainingsgruppe üben wir das klassische Gracie Jiu-Jitsu, oft auch brasilianisches Jiu Jitsu genannt, wie es unser Lehrer Roy Marsh vermittelt.
Roy ist Schwarzgurt unter dem legendären Royce Gracie (der einzige in Mitteleuropa), der die Kampfkunst seiner Familie in den 90er Jahren zusammen mit seinen Brüdern in der ganzen Welt bekannt gemacht hat. Damals besiegte Royce Gracie scheinbar mühelos eine Reihe größerer und stärkerer Gegner in den fast regellosen Käfigkämpfen der ersten „Ultimate Fighting Championships“. Er löste so eine Kampfkunstrevolution aus. Zum ersten Mal seit der Antike traten verschiedene Kampfstile unter realistischen Bedingungen gegeneinander an und konnten sich messen.
Die Kampftstrategie des Gracie Jiu-Jitsu erwies sich unter diesen Bedingungen als äußerst effektiv.
Heute gibt es keinen professionellen Mixed Martial Arts Kämpfer mehr, der nicht über eingehende Kenntnisse des brasilianischen Jiu Jitsu verfügt. Mixed Martial Arts, das in den letzten drei Jahrzehnten zu einem globalen Sport-Phänomen geworden ist, wäre ohne die Pionierarbeit der Gracie-Familie nicht denkbar.
In vielen Schulen ist das brasilianische Jiu-Jitsu mittlerweile leider zu einem reinen, spezialisierten Wettkampfsport geworden.
Das ist schade, denn das Gracie Jiu-Jitsu sollte ursprünglich vor allem eine Selbstverteidigungskunst sein, die es dem Schwächeren erlaubt, sich jederzeit gegen die Angriffe von körperlich überlegenen Angreifern zu schützen.
Unser Lehrer Roy Marsh unterrichtet das Gracie Jiu-Jitsu so, wie es ursprünglich von den Großmeistern Helio und Carlos Gracie gedacht war: als Kampfkunst für jedermann/-frau.
Roy hat ausgiebige Erfahrung im Unterrichten und war in seinem Heimatland USA ein viel gefragter Lehrer. Nun haben wir das große Glück, dass er sich entschieden hat, in Deutschland zu leben. Er betreibt mit seinem Freund und Schüler Erkan Mete eine Schule im schönen Schwarzwald und besucht regelmäßig seine Schüler um Seminare abzuhalten.
In unserem Training hier in Roetgen setzen wir vor allem auf folgende Inhalte:
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Entwicklung von technisch-koordinativen und taktischen Fähigkeiten, die auf die Bewältigung von ungeplanten Kampfsituationen und gegen ein möglichst großes Spektrum möglicher Arten von Angriffen zielen
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Die nötigen Einzeltechniken werden dabei auf konzeptionelle Weise vermittelt und dann schrittweise erlernt und beruhen nicht in erster Linie auf Kraft und Schnelligkeit, sondern auf biomechanischen Prinzipien
Diesen Maximen entsprechend ist das Training also auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit angelegt, der Lernprozess eher langsam und gründlich. Oberste Priorität haben Verletzungsprävention und Sicherheit, was das Training gerade auch für weniger athletische und ältere Menschen interessant machen soll. Bei entsprechenden Fortschritten werden schließlich auch die schweißtreibenden Komponenten wie Kampfsimulationstraining und freies Sparring (Rollen) schrittweise ins Training integriert.
Das Training findet Donnerstags von 19:30 Uhr bis 21:30 im Dojo/Fitnessraum statt.
Es gilt das Hygiene-Konzept des TV Roetgen, dass durch den ÜL erweitert werden kann.